Diätologin Nina Kienreich

Ernährung | Yoga | Hormongesundheit

Mein Motto 2023: Mehr Genuss, weniger Muss

7. Jänner 2023

Motto2023

07. Jänner 2023 | PERSÖNLICHES

Am Silvestertag habe ich spontan für mich beschlossen: Das Wort MUSS darf in 2022 bleiben. 2023 darf es leicht gehen. Was gerade nicht geht, muss auch nicht. Dafür darf ich das, was gerade geht, richtig genießen. So wie die schönen Skitourentage zu Weihnachten, die angesichts der heurigen Schneelage bzw. Schneemangellage nicht zu erwarten waren.

Darum geht es in diesem Blogartikel:

  • Vorsatz vs. Motto

  • Was heißt das für mein Jahr 2023?

  • Mein Motto und meine Beratungsphilosophie

Vorsatz vs. Motto

Seit Tagen sind Internet und Zeitungen voll von Beiträgen über Vorsätze: Was ist dein Vorsatz für 2023? Wie hält man seine Vorsätze ein? Wie lange hält dein Neujahrsvorsatz? Gerade zum Jahreswechsel wird einem dann oft schmerzlich bewusst, dass sich wieder mal nicht viel verändert hat. Dass man immer noch im gleichen stressigen Alltag feststeckt. Dass man sich immer noch nicht gerne im Spiegel anschaut, weil man seinen Traumkörper immer noch nicht hat.

Sich Ziele und Wünsche auszumahlen ist wichtig und kann uns motivieren. Aber ein Vorsatz hat immer einen negativen Beigeschmack. Die eigenen Vorsätze über Bord werfen zu müssen ist für mich genauso wenig erstrebenswert wie vorsätzlich eine Tat zu begehen. Und im Wort Vorsatz schwingt immer auch das Wort MÜSSEN mit. Und MÜSSEN ruft bei mir automatisch eine innere Abwehrhaltung hervor.

Letztes Jahr habe ich versucht, mehr Achtsamkeit in mein Leben zu bringen. Und so ist mir aufgefallen, wie oft ich das Wort MUSS eigentlich verwende: Ich MUSS noch einen Social Media Post machen. Ich MUSS noch meine E-Mails checken. Ich MUSS noch Yoga machen. Ich MUSS bei dem schönen Wetter eine Schitour machen. Ich MUSS selbst kochen. Ich MUSS meiner Tochter am Abend etwas vorlesen. Ich MUSS mehr Wasser trinken … Kein Wunder, dass sich vieles davon schwer angefühlt hat.

Heuer möchte ich es anders versuchen: kein Vorsatz, kein Jahresplan (ok, eine grundsätzliche Struktur habe ich schon), sondern ein Motto. Ein Motto hat für mich etwas viel Leichteres, gibt Plänen und dem eigenen Tun aber doch einen gewissen Rahmen. Ein Motto hilft, den Fokus zu bewahren und trotzdem offenzubleiben für die Überraschungen des Lebens. Und deshalb lautet mein Motto: „Mehr Genuss, weniger Muss“.

Was heißt das für mein Jahr 2023?

Wenn ich wieder einmal denke „Ich MUSS das jetzt (noch) machen“, dann werde ich gründlich hinterfragen, wieso. Was wird schlimmstenfalls passieren, wenn ich das jetzt (noch) nicht mache? Somit ergeben sich ganz automatisch Prioritäten und die Chance zu erkennen, dass man sich selbst zu viel Druck macht.

Im Mir-selbst-zu-viel-Druck-Machen war ich nämlich immer schon sehr gut. Ich wollte für mich den perfekten Ernährungsplan schreiben, jeden freien Tag für ein Schitouren- oder Klettertraining nutzen, meinen Körper perfektionieren, die perfekte Beratung bieten, den perfekten Blogbeitrag schreiben, meine Tochter perfekt bedürfnisorientiert erziehen – kurzum allen Erwartungen perfekt gerecht werden, vor allem meinen eigenen. Damit wird in diesem Jahr Schluss sein.

Aus meinem ersten Onlinekurs-Abenteuer im Herbst habe ich eines gelernt: Wer auf das perfekte Ergebnis wartet, wartet ewig. Dank Sigruns Kickstart-Programm habe ich meinen Anspruch an mich selbst, die Videoqualität oder meine Präsentationsfähigkeiten heruntergeschraubt, sonst gäbe es den Onlinekurs BYE BYE HEISSHUNGER und die GENUSSYOGA Mitgliedschaft noch immer nicht. Also schreibe ich mir für das kommende Jahr in mein Notizbuch: Mut zum Unperfekten, machen, Erfahrung sammeln, dranbleiben – und auch einmal etwas nicht machen, wenn es zu viel Druck bedeutet. Ich möchte schließlich meine Tochter aufwachsen sehen und die Zeit mit meiner Familie genießen.

Konkret heißt das:

  • Bei meinen Social Media Aktivitäten werde ich mich darauf konzentrieren, mithilfe der Content Society inhaltlich wertvolle Beiträge auf meinen Blog zu veröffentlichen und darüber auf meinen Social Media Profilen und in meinem Newsletter zu berichten. Ganz ohne Druck und vor allem ohne den Anspruch, für die Reichweite täglich etwas posten oder den neuesten Reel-Trends hinterherjagen zu müssen.

  • Ich werde den Mitgliederbereich meines GENUSSYOGA Clubs mit 50 Genussyoga-Videos und einfachen schnellen Rezepten füllen. Und wer weiß, vielleicht fällt mir noch etwas ein, was unbedingt in den Mitgliederbereich muss...

  • Mein Onlinekurs BYE BYE HEISSHUNGER wird 2023 zu einem dreimonatigen Coachingprogramm. Der erste Launch findet im Frühjahr statt, ein zweiter im Herbst.

  • Meine 1:1 Coachingplätze werde ich auf 10 pro Jahr limitieren. Qualität vor Quantität, damit ich mit voller Energie bei meinen Coachees sein kann.

  • Ich investiere in Unterstützung und Austausch durch eine neue Mastermind-Gruppe (idealerweise aus dem Ernährungsbereich).

  • Mithilfe der Duolingo-App werde ich weiterhin täglich eine kurze Italienisch-Lektion machen. Am Ende des Jahres werde ich meine erste kleine Unterhaltung auf Italienisch führen.

  • Ich reserviere täglich 30 min nur für mich: für Yoga, Meditation, Tanzen, Garteln, einen Powernap, eine Runde in der Infrarotkabine oder was mir sonst noch guttut.

 

Mein Motto und meine Beratungsphilosophie

Mein Motto „mehr Genuss, weniger Muss“ passt auch wunderbar zu meiner Beratungsphilosophie. Bei der Begleitung meiner Klientinnen zu einem besseren Essverhalten erlebe ich immer es wieder: Je mehr wir uns sagen, wir MÜSSEN gesund essen, wir MÜSSEN Kalorien einsparen, wir MÜSSEN uns an diesen Ernährungsplan halten, wir MÜSSEN Sport machen, desto weniger schaffen wir es, diese Regeln, Gebote und Verbote auch dauerhaft einzuhalten.

MÜSSEN erzeugt Druck. Und Druck erzeugt Gegendruck. Rigide Kontrollmechanismen nach dem Alles-oder-Nichts-Prinzip (Diäten, aber grundsätzlich alle Ernährungsformen, wo wir für uns strenge Regeln aufstellen) scheitern deshalb, weil sich bald der Rebell in uns in Form von Essdrang oder Heißhunger auf die verbotenen Speisen bemerkbar macht.

Was hilft also beim Erreichen deiner Ernährungsziele? Eine flexible Kontrolle zu erlernen. Das bedeutet, dass du dir zwar einen gewissen Rahmen, ein Ziel setzt (z.B. bei den Mahlzeiten Gemüse oder Obst einzubauen), du dir aber auch verständnisvoll zugestehst, dass es Mahlzeiten gibt, wo das eben nicht funktioniert. Dies ist kein Grund, dein Vorhaben oder Ziel infrage zu stellen.

Der Schlüssel zum Erfolg sind Aufmerksamkeit und Selbstmitgefühl. Und beides kann man trainieren, zum Beispiel mit Achtsam Essen und Genussyoga. Das klingt spannend? Hier ist eine Genussyoga-Einheit für dich zum Ausprobieren. Für regelmäßiges Üben und Dranbleiben empfehle ich dir eine Mitgliedschaft in meinem Genussyoga-Club 😉