Nina Kienreich

Ernährung | Yoga | Hormongesundheit

Warum du manchmal isst, ohne wirklich hungrig zu sein – und wie du die verschiedenen Arten von Hunger erkennst

13. April 2025

Blog Hungerarten

„Ich weiß gar nicht mehr, ob ich wirklich hungrig bin – oder einfach nur essen will.“

Kommt dir dieser Gedanke bekannt vor? Viele Frauen, die mit Heißhunger, emotionalem Essen oder einem angespannten Verhältnis zum eigenen Körper kämpfen, kennen dieses Gefühl. Oft essen wir aus Gewohnheit oder um mit Emotionen umzugehen – und verlieren dabei das Vertrauen in unser eigenes Hungergefühl.

Aber: Du bist nicht falsch. Dein Körper will dir etwas sagen – du hast nur vielleicht verlernt, genau hinzuhören. Die gute Nachricht: Du kannst es wieder lernen.

In diesem Artikel stelle ich dir drei Arten von Hunger vor, die du kennen solltest. Wenn du sie erkennst, kannst du liebevoller mit deinem Essverhalten umgehen – und Schritt für Schritt den Weg zurück zu einem entspannteren, intuitiveren Umgang mit Essen finden.

1. Nährstoffhunger – wenn dein Körper wirklich Energie braucht

Nährstoffhunger ist der echte, körperliche Hunger. Dein Körper braucht Nahrung, weil die Energie aus der letzten Mahlzeit langsam verbraucht ist. Das fühlt sich oft wie ein leichtes Ziehen oder Knurren im Bauch an. Manchmal wirst du auch müde, unkonzentriert oder gereizt.

Dieser Hunger kommt nicht plötzlich, sondern baut sich langsam auf – je länger du nichts gegessen hast. Du merkst: Dein Körper fordert dich auf, ihm neue Energie zu geben. Und das ganz zu Recht.

Woran du ihn erkennst:

  • Du hast Appetit auf ganz verschiedene Dinge (nicht nur Süßes oder Salziges)
  • Dein Magen fühlt sich leer an oder knurrt
  • Du wirst mit der Zeit unruhig oder unkonzentriert
  • Du bist seit 4–5 Stunden ohne Mahlzeit unterwegs

Wie du damit umgehen kannst:

Nährstoffhunger verdient eine liebevolle, nährende Antwort. Iss eine richtige Mahlzeit oder einen nahrhaften Snack – gerne etwas mit komplexen Kohlenhydraten, gesunden Fetten und Proteinen.
Beispiele: ein belegtes Vollkornbrot, Joghurt mit Obst und Nüssen, eine Suppe mit Gemüse und Reis.
Achte darauf, langsam zu essen, gut zu kauen und immer mal wieder innezuhalten: Bin ich schon satt? Fühle ich mich gut versorgt?

Denn: Wenn du deinen Körper regelmäßig gut versorgst, schickt er dir seltener „Notfall“-Signale wie Heißhunger.

2. Gewohnheitshunger – wenn dein Kopf ans Essen denkt, nicht dein Bauch

Gewohnheitshunger entsteht aus Routinen, die wir uns über die Zeit angewöhnt haben – oft ganz unbewusst.

Vielleicht naschst du jeden Abend beim Fernsehen, trinkst automatisch einen Latte mit Keks am Nachmittag oder greifst im Büro aus Langeweile zur Snack-Schublade. Dein Bauch hat dabei eigentlich keinen Hunger, aber dein Kopf sagt: „Jetzt wäre doch etwas Schönes.“

Woran du ihn erkennst:

  • Der Hunger kommt zu bestimmten Zeiten oder in bestimmten Situationen, auch wenn du vorher gegessen hast
  • Du verspürst keine körperlichen Hungersignale
  • Du denkst: „Jetzt ist doch Zeit für …“, obwohl du satt bist
  • Wenn du dich ablenkst, verschwindet das Gefühl oft schnell

Wie du damit umgehen kannst:

Zuerst: Nimm den Impuls liebevoll wahr – ohne dich zu verurteilen. Frage dich dann: „Brauche ich gerade wirklich etwas zu essen – oder einfach nur eine Pause, Struktur oder Beschäftigung?“

Wenn du merkst, es ist nur Gewohnheit, kannst du mit kleinen Tricks deine Routine verändern:

  • Trinke zuerst ein Glas Wasser
  • Geh für ein paar Minuten an die frische Luft
  • Mach eine bewusste Pause – ohne Snack
  • Ersetze die Gewohnheit durch etwas anderes (z. B. Tee trinken statt Schokolade, Musik hören statt nebenbei snacken)

Gewohnheiten lassen sich nicht über Nacht ändern – aber Schritt für Schritt. Jeder Moment der Achtsamkeit zählt!

3. Emotionaler Hunger – wenn Gefühle nach Trost rufen

Emotionaler Hunger hat nichts mit deinem Magen zu tun – sondern mit deinem Inneren.
Du bist gestresst, traurig, einsam oder überfordert – und plötzlich bekommst du riesige Lust auf Schokolade, Chips oder Pizza. Der Drang ist stark, oft unkontrollierbar. Und obwohl du vielleicht vorher gegessen hast, scheint nur dieses eine bestimmte Lebensmittel gerade die Lösung zu sein.

Woran du ihn erkennst:

  • Der Hunger kommt plötzlich und fühlt sich sehr intensiv an
  • Du hast Lust auf ein ganz bestimmtes Lebensmittel (z. B. nur Schokolade)
  • Es gibt kein Magenknurren, sondern eher Unruhe oder innere Leere
  • Nach dem Essen fühlst du dich selten zufrieden, manchmal sogar schuldig oder traurig

Wie du damit umgehen kannst:

Hier ist es besonders wichtig, dir selbst mit Mitgefühl zu begegnen. Frage dich: „Was fühle ich gerade wirklich?“ Vielleicht brauchst du eigentlich Nähe, Ruhe, Trost oder Entlastung – und nicht Essen.

Folgende Ideen können dir helfen:

  • Führe ein kleines Gefühletagebuch
  • Mach einen kurzen Spaziergang oder ein paar Atemzüge ans offene Fenster
  • Ruf eine Freundin an oder kuschle mit deinem Haustier
  • Höre Musik, tanze, male oder schreibe auf, was dich bewegt

Wenn der emotionale Hunger bleibt, kannst du dir bewusst erlauben, etwas zu essen – aber achtsam und ohne Schuldgefühl. Genieße es bewusst, spüre jeden Bissen und höre rechtzeitig auf, wenn du merkst: Jetzt ist genug.

Denn emotionales Essen ist kein Feind. Es ist oft ein Signal: Da will etwas in dir gesehen und verstanden werden.

Fazit: Lerne wieder auf deinen Körper zu hören – in kleinen Schritten

Du siehst: Nicht jeder Hunger ist gleich. Manchmal ruft dein Bauch, manchmal dein Kopf – und manchmal dein Herz. Wenn du lernst, diese Stimmen auseinanderzuhalten, kannst du liebevoller mit dir und deinem Essverhalten umgehen.

Es geht nicht darum, perfekt zu essen. Es geht darum, achtsam hinzuhören und dir das zu geben, was du wirklich brauchst – sei es ein nahrhafter Snack, eine Pause, ein Spaziergang oder einfach ein bisschen Mitgefühl.

🧡 Du darfst essen. Und du darfst dich auch trösten – auf viele verschiedene Arten.

Wenn du Unterstützung suchst, um dein Essverhalten zu entstressen und wieder auf deinen Körper zu hören, lade ich dich herzlich ein, meinen Newsletter „Love(myself)Letters“ zu abonnieren.

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